Allgemeine Information (Diese Information stellt keine Anwendungs- und Verwendungsempfehlungen
dar.)
Mulungu gehört zu den Korallenbäumen, die Gattung umfasst ungefähr 100 Arten, und ist unter
den Varietäten Erythrina mulungu und Erythrina verna bekannt.
"Mulungu" bedeutet so viel wie "der da oben" und ist im ursprünglichen eine ostafrikanische
Gottesbezeichnung oder eine geheimnisvolle, natürliche Kraft. Im mittleren und südlichen Afrika
sowie in Brasilien wird "Mulungu" auch als Ortsname für kleinere Dörfer und Familiennamen
verwendet.
Beschreibung
Der reich verzweigte Baum kann eine Höhe von 10 bis 14 Metern erreichen. Die zahlreichen
kleinen, rötlich-orangenen Blüten werden von Kolibires bestäubt. Da die Blütenfarbe der von
roten Korallen ähnelt, wird dieser Baum auch Korallenbaum genannt. Die großen roten und
schwarzen Samen befinden sich in schwarzen Samenanlagen. Die meisten Korallenbaumarten sind
mit vielen Stacheln versehen. 1829 wurde Mulungu das erste Mal beschrieben.
Vorkommen
Korallenbäume wachsen in allen tropischen Zonen der Erde. In Australien sind sie ebenfalls
zu finden. Einheimisch ist der Korallenbaum in Brasilien, Teilen von Peru und tropischen
Regionen von Lateinamerika. Er wächst in Sumpfgebieten und entlang von Flüssen.
Geschichte
Da "Mulungu dalitsa Mala?i" auch der Beginn der Malawischen Nationalhymne ist, kann man
auf die Bedeutung der Pflanze in der rituellen volksmedizinische Verwendung schließen.
Korallenbäume wurden im aztekischen und anderssprachigen Quellen bereits in der frühen
und späten Kolonialzeit erwähnt. Linné beschrieb die Gattung und viele ihrer Arten als erster.
Auf Grund der lähmenden Wirkung des Extrakts wurde es für operative Eingriffe an lebenden
Tieren (Vivisektion) missbraucht.
Über die Geschichte von E. mulungu ist weiter nicht viel bekannt. Von anderen Arten wurden
diverse Volksgeschichten und -Sagen überliefert. Die Colorines werden zu Halsketten und
anderen Schmuckgegenständen verarbeitet. Die Blüte der nahe verwandten Art Erythrina
crista-galli ist die Nationalpflanze von Argentinien.
Eigenschaften und Wirkungen
Aus einigen Tierstudien geht hervor, dass ein Mulunguextrakt Diazepam-ähnliche Wirkung bei
Angstzuständen hat. Diese Wirkung basiert vermutlich auf der Stabilisierung des Gamma-Amino-
Buttersäure-Haushalts (GABA) im Gehirn, der bei Krankheiten wie Epilepsie, unerklärlichen
Angstzuständen und Depressionen gestört ist.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Stoffe in Mulungu antimikrobielle und
antimycobakterielle Wirkungen haben. Sie wirken gegen Staphylococcus aureus
(typische Eiter-Bakterien), Mycobacterium fortuitum und Mycobacterium smegmatis. Aus diesem
Grund werden sie traditionell auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich eingesetzt.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Wirkstoffe den Blutdruck senken und Benommenheit
hervorrufen können.
als Heilpflanze
Mulungu wird traditionell vor allem in Brasilien und Peru als Heilpflanze konsumiert,
inzwischen wird es aber auch hierzulande für seine beruhigenden, schlaffördernden
Eigenschaften sehr geschätzt.
Diese Pflanze ist ein sehr wirksames Schlaf- und Beruhigungsmittel und hilft auch gegen
Herzklopfen oder Herzrasen!
Es wirkt entzündungshemmend und fiebersenkend, auch den Blutdruck verringert ein Aufguss oder
das Rauchen dieser Pflanze. Laut der Volksmedizin der oben erwähnten Länder soll Mulungu auch
gegen Epilepsie helfen.
Inhaltsstoffe
Die Wirkstoffe dieser psychoaktiven Pflanze sind Isoquinolin-Alkaloide, es handelt sich um mehr
als zwanzig verschiedene Substanzen. Desweiteren sind Flavonoide und Triterpene enthalten.
Mulungu enthält unter anderem Erysodin und Cristamidin.
Achtung: Rohstoff/Urprodukt zu wissenschaftlichen Zwecken, oder zur
Weiterverarbeitung in Kosmetika, Cremes, Badezusätzen, Duftstoffen,
u.ä.m.
Extrakte sind stark hygroskopisch/Feuchtigkeit ziehend. Daher immer Luftdicht
verschlossen und Kühl Lagern.