Allgemeine Information (Diese Information stellt keine Anwendungs- und Verwendungsempfehlungen
dar.)
Der Erd-Burzeldorn (Tribulus terrestris), auch Erdsternchen genannt, ist eine Pflanzenart in der
Gattung der Burzeldorne (Tribulus) aus der Familie der Jochblattgewächse (Zygophyllaceae). Er ist
in den tropischen und subtropischen Ländern in Asien, Afrika, Südeuropa und im nördlichen
Australien weit verbreitet und wurde in die Neotropis eingeschleppt.
Pflanzenbeschreibung
Es ist eine einjährige bis zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 50 cm erreicht.
Die Pflanze ist filzig behaart und wirkt dadurch grau. Die gefiederten, 2,5 bis 5 cm langen
Laubblätter bestehen aus fünf bis acht Paaren elliptischer Blättchen, die 5 bis 10 mm lang und 3
bis 8 mm breit sind. Nebenblätter sind vorhanden.
Die schmalen, gelben Blüten haben einen Durchmesser von 1 bis 1,5 cm und stehen auf kurzen
Stielchen. Jede Blüte enthält zehn Staubblätter.
Die harten, oft stacheligen Kapselfrüchte (es gibt eine große Variabilität in der Bestachelung,
von sehr stachlig bis glatt) haben einen Durchmesser von 1 cm und sind 4 bis 8 mm lang. Die Art
kann das ganze Jahr über blühen.
Pharmakologie
Die Früchte enthalten Tannin, ein Glykosid, ätherisches Öl, Linolsäure, Peroxidase u. a.
Erd-Burzeldorn wird als Tonikum verwendet und soll die Potenz fördern. In Laborstudien wurde
diese Wirkung bei Ratten nachgewiesen. Die Tiere nahmen außerdem an Gewicht zu. Weitere
Untersuchungen zeigten eine Zunahme der Androgenrezeptoren im Rattenhirn.
Im Bodybuilding und Kraftsport ist die Substanz als "Steroidersatz" und als "natürliches
Anabolikum" sehr verbreitet, obwohl eine wissenschaftliche Bestätigung positiver Effekte auf
den Muskelaufbau bislang fehlt.
Der Pflanzenextrakt hat einen blutdrucksenkenden Effekt bei Ratten. Wie bei anderen Pflanzen
auch, zeigen die enthaltenen Saponine eine stark pilztötende Wirkung.
Geschichte
Schon von alters her wird die Pflanze vorrangig mit der Sexualität und den damit mehr oder
minder verbundenen Organen in Verbindung gebracht. Das mag auch mit ihrer Formgebung
zusammenhängen - die Bezeichnung "Erdburzeldorn" deutet ziemlich unverblümt in diese Richtung.
In der ayurvedischen Medizin wird das Kraut gegen Harnstein eingesetzt. Zudem gelangt es gerade
in Indien seit vielen Jahrhunderten zur Anwendung bei sexuellen Störungen bei Frauen und Männern.
Der Arzt und Homöopath William Boericke kam bereits 1927 zu dem Ergebnis, dass die Wirkstoffe
des Erdsterns die Spermienproduktion verbessern.
Die yukatekischen Maya behandeln mit Tribulus geschwollene Hoden.
Inhaltsstoffe
Die ganze Pflanze wird als Droge genutzt. Der Gehalt an Wirkstoffen ist am höchsten in der Frucht
und den Wurzeln. In den Früchten enthalten sind unter anderem Tannin, Peroxidase, Linolsäure,
ätherische Öle, Sapogenin, Steroide (Diosgenin, Desoxydiosgenin, Ruscogenin,Tigonenin), Flavonoide,
Harman und ähnliche Alkaloide, Kampferol, Kampferol-3-Glucosid, Kampferol-3-Rutinosid und Tribusid.
Verwendung
Die Beobachtungen Boerickes legen nahe, Erdburzeldorn bei Erektionsstörung, Ejaculatio praecox sowie
geschwächter Libido einzusetzen.
In den ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion werden damit Frauen bei Unregelmäßigkeit der
Menstruation behandelt.
Da den Extrakten der Früchte auch eine testosteronvermehrende Wirkung nachgesagt wird, werden diese
oft von Bodybuildern konsumiert, um den natürlichen "anabolen Effekt" zu nutzen, da mit dieser
Wirkung, wenn sie denn auftritt, auch verstärktes Muskelwachstum einhergeht. Über negative
Nebenwirkungen ist nichts bekannt, allerdings fehlen bislang wirklich aussagekräftige Studien.
Die für einen positiven Effekt nötige Mindestdosis konnte noch nicht ermittelt werden. Handelsübliche
Präparate enthalten meist etwa 750mg Tribulusextrakt pro Kapsel. Leistungssportlern wird jedoch zur
Vorsicht geraten: Da in den Kapseln manchmal weitere Substanzen vertreten sind, gab es schon böse
Überraschungen bei Dopingtests!
In der ayurvedischen Medizin wird Gokshura bei Blähungen, Gelbsucht, Harnwegserkrankungen, Herzschwäche
und Hustenerkarnkungen, Impotenz und Verstopfung verwendet.
In der chinesischen Medizin werden die Früchte bei Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Lebererkrankungen
eingesetzt.
Achtung: Rohstoff/Urprodukt zu wissenschaftlichen Zwecken, oder zur
Weiterverarbeitung in Kosmetika, Cremes, Badezusätzen, Duftstoffen,
u.ä.m.
Extrakte sind stark hygroskopisch/Feuchtigkeit ziehend. Daher immer Luftdicht
verschlossen und Kühl Lagern.